Das historische Bauhaus bewegte sich zwischen Utopie und sozialen Realitäten. Sein Ziel war die Entwicklung einer zeitgemäßen Gestaltung für die all-täglichen Lebenswelten. Am radikalsten schrieb sich diese Idee in die Des-sauer Bauhausbauten ein. Sie waren Prototypen des modernen Lebens, die manche Zeitgenossen erstaunten und manche entsetzten.
Doch die Bauhausbauten sind auch Ausdruck einer sozial motivierten Idee. Hier knüpft das Festival Architektur Radikal an. Es verbindet die Experimente des Bauhauses zur Zukunft des Wohnens mit den brennenden heutigen Fragen des Bauens: Wie radikal war die Bauhausarchitektur? Ist sie es heute noch? Ist Radikalität in der Gestaltung überhaupt noch zeitgemäß? Und welche Ansätze brauchen wir für eine Architektur von morgen?
Bauhaus Museum Dessau, März 2019
Stiftung Bauhaus Dessau, Foto: Thomas Meyer / OSTKREUZ
Für drei Tage wird das Arbeitsamt von Walter Gropius zum Amt für radikal zeitgemäßes Bauen und die Offene Bühne im Bauhaus Museum Dessau zum Verhandlungsraum für neue Ideen der Gestaltung. Auch das Stadtumfeld wird einbezogen und so zum experimentellen Aktions- und Entdeckungsraum an den Schnittstellen von Geschichte, Gegenwart und Zukunft.
Gemeinsam mit 100 Studierenden aus aller Welt erarbeiten zehn international erfahrene Architekt*innen hierfür Ideen und Ansätze: Anupama Kundoo (Madrid/Pondicherry), Andrej Bernik (Paris), atelier le balto (Berlin), Bruno Fioretti Marquez (Berlin), Sam Chermayeff (Berlin), Frida Escobedo (Mexiko City), Ippolito Pestellini Laparelli (Rotterdam), Andrés Jaque (Barcelona), Jürgen Mayer H. und Philip Ursprung (Berlin und Zürich), umschichten (Stuttgart). Unter anderem werden im Rahmen des Festivals an verschiedenen Orten temporäre Installationen entstehen, sogenannte Signature Architectures.
In Radikal-Touren, die die Dessauer Bauhausbauten thematisch verbinden, können sich Festivalbesucher*innen zudem auf die Spur der Architektur von morgen begeben.
Der Eintritt zum Festival ist frei.
